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Neuer Teilerfolg im Fall der festliegenden Maersk- Schiffe in Wilhelmshaven

Das Arbeitsgericht Wilhelmshaven hat entschieden, dass die drei Schiffe Maersk- Vigo, Maersk- Valetta und Maersk- Vancouver weiterhin an der Kette liegen bleiben, solange offene Heuerforderungen noch nicht beglichen worden sind.

Siehe auch Presseartikel der WLZ vom 23.10.2013:

www.wlz-fz.de/Welt/Buntes/Uebersicht/Wochenlanger-Zwangsaufenthalt-fuer-drei-Containerschiffe-vor-Wilhelmshaven

Der THB schreibt in seiner Ausgabe vom 25.10.2013:

"Auflieger dürfen weiter nicht auslaufen

Wilhelmshaven: Drei Containerschiffe bleiben in der Kette - Gericht bestätigt zusätzliche Heuerforderungen

Der Arrest zieht sich weiter hin: Die drei in Wilhelmshaven festliegenden Containerschiffe dürfen nicht auslaufen - selbst wenn es Beschäftigung gäbe.


Naeh monatelangem Zwangsaufenthalt vor der deutsehen Küste bleiben die 1719-TEU-Schiffe „Maersk Valletta", „Maersk Vigo" und „Maersk Vaneouver" vorerst weiter in der Kette. Das hat das Arbeitsgericht jetzt in einem Eilverfahren entschieden. Dabei erkannten die Richter neue Forderungen der Seeleute um ausstehende Heuern in Höhe von umgerechnet rund 118 300 Euro weitgehend an.
Die 2001 und 2002 bei der Hamburger Sietas-Werft gebauten Frachter mussten im Sommer woehenlang vor Wangerooge ankern, weil sich der marokkanisehe Reeder International Maritime Transport nicht mehr um sie gekümmert hatte, nach dem die Charter bei der dänisehen Maersk Line ausgelaufen war. Als sich die Versorgungslage auf den ankernden Schiffen zugespitzt hatte, organisierte das deutsche Havariekommando in Cuxhaven das Einlaufen in Wilhelmshaven. Die internationale Transportarbeitergewerksehaft ITF in Bremen erreichte anschließend, dass die 41 Seeleute bis auf eine Notmannschaft für jedes Schiff nach Hause fliegen konnten.
Reedereivertreter und Anwälte der Seeleute versuchten jetzt erneut vor dem Arbeitsgericht Wilhelmshaven, komplizierte internationale Rechtsfragen um entstandene Kosten zu klären. Dabei ging es um noch offene Heuern, unbezahlte Überstunden, Ansprüche auf Urlaubsgeld und auf Schmerzensgeld.


Der Bremer Anwalt Jürgen Maly, der die Seeleute im Auftrag der ITF vertritt, warf der Reederei schwere Versäumnisse vor: „Sie hat sieh nicht um normale Aufgaben gekümmert, hat nicht für Essen und die Heuer der Seeleute gesorgt. Der Koch musste angeln, um für die Besatzung zu kochen", kritisierte er in der Verhandlung. Maly vermutet, dass die drei Auflieger demnächst wieder gebraucht werden und verchartert werden sollen. Auslaufen dürfen sie aber auch dann nieht ohne Weiteres. Ohne die Erfüllung seiner Forderungen zugunsten der Seeleute würden die Schiffe keinen neuen ITF-Vertrag bekommen. Damit besteht laut Maly für den Reeder die Gefahr, dass seine Frachter in europäischen Häfen nicht mehr be- oder entladen werden. Bislang hatte der deutsche Anwalt des Reeders dafür gesorgt, dass bis Ende August ausstehende Heuern in Höhe von rund 252000 Euro bezahlt wurden. Nach ITF-Angaben stehen jedoch insgesamt weitere Summen in Höhe von rund 363000 Euro aus.
Vor einigen Wochen gab es aus Maklerkreisen bereits Meldungen, dass die drei Schiffe zusammen mit der weiteren Schwester „Maersk Veniee" en bloc für jeweils 12,5 Millionen Dollar - und damit über ihrem Marktwert - abgegeben wurden. Dem Vernehmen nach ist der Verkaufsprozess aber noch nicht abgeschlossen. mm/lni"
 

 

 


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