Kontrollen an deutschen Seehäfen
Zum Mitte der ITF-Aktionswoche erklärt der Leiter des deutschen ITF-Büros Klaus Schroeter: „Unser Ziel ist die Kontrolle der Bezahlungs- und Arbeitsbedingungen der Seeleute an Bord sowie die Einhaltung unserer Tarifverträge für die Schifffahrt.“ Es gelang, in Rostock und Stralsund auf drei Schiffen die Überstundenvergütung und Bonuszahlung für Köche geltend zu machen. Für ein Schiff in griechischer Eigentümerschaft ohne Tarifvertrag konnten Tarifverhandlungen eingeleitet werden. In Bremerhaven konnte erreicht werden, dass zu niedrig eingestufte Seeleute die ihnen zustehenden Heuernachzahlungen erhielten, sowie dass ein weiteres Schiff einen ITF-Vertrag abschließt. Dies bedeutet sichere Heuern für die Seeleute in Höhe von rund 20.000 USD monatlich. Weiter wurde hier, wie auch in Hamburg, besonders kontrolliert, ob das Laschen der Container von der Schiffsbesatzung ausgeführt wurde.
Als Laschen gilt die Befestigung der gestapelten Container auf Seeschiffen. Die ITF-Tarifverträge beinhalten, dass diese Arbeit ausschließlich von den dazu ausgebildeten Hafenarbeitern gemacht werden darf. „Trotz eindeutiger Regelungen in unseren Verträgen haben wir festgestellt, dass zahlreiche Reedereien unsere diese brechen, besonders wenn sie im Auftrag der Firma Unifeeder unterwegs sind. Die Aktionswoche ist ein erster Auftakt zu stetigen Kontrollen der Einhaltung der Verträge“, macht Schroeter deutlich. „Wer Seeleute laschen lässt, verhält sich genauso, wie derjenige der mit 70 km/h durch die Fußgängerzone fährt. Die Gefährdung für Seeleute und Hafenarbeiter ist so groß, dass eine solche Praxis nicht akzeptabel ist.“
Auch in den folgenden Tagen wird ein Schwerpunkt der ITF-Aktionswoche auf diesen Kontrollen liegen.