Aktionswoche Baltic Week 2018 – Einladung zur Pressekonferenz
Sehr geehrte Damen und Herren
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft vom 3. bis zum 7. September 2018, wie bereits in den vorangegangenen Jahren, in allen großen deutschen Seehäfen zur ITF-Aktionswoche auf.
Die Aktionswoche „Baltic Week“ steht in der Tradition einer weltweiten Kampagne gegen Sozialdumping an Bord von sogenannten „Billigflaggen“-Schiffen. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) organisiert in dieser Zeit gemeinsam mit ver.di Aktionen und Kontrollen zum Schutz und zur Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen von Seeleuten an Bord von Seeschiffen. Auch im Hamburger Hafen finden Schiffsbegehungen statt, um die Einhaltung von Tarifverträgen vor allem an Bord von sogenannten „Billigflaggen“-Schiffen zu kontrollieren.
ver.di hat politische Entscheidungsträger eingeladen, an den Schiffsinspektionen teilzunehmen und sich vor Ort ein Bild von der Situation der Beschäftigten zu machen. Mit Blick auf die zunehmenden Herausforderungen durch Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse in der Maritimen Wirtschaft, liegt der Fokus dabei auf Seeleuten und Hafenarbeitern gleichermaßen.
Als Mitveranstalter der Baltic Week und Mitglied der ITF, möchten wir Sie als Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) herzlich zur Pressekonferenz einladen. Es werden Fachleute der maritimen Wirtschaft zur Situation von Seeleuten und Dockern berichten und Ihnen zu allen Fragen rund um die Baltic Week Rede und Antwort stehen.
Die Pressekonferenz findet statt am:
Montag, den 3. September 2018, um 10 Uhr,
im DUCKDALBEN - international seamen’s club, Zellmannstr. 16, 21129 Hamburg
An der Pressekonferenz nehmen teil:
- Maya Schwiegershausen-Güth (Leiterin Vertragsbüro ITF-Billigflaggenkampagne)
- Torben Seebold (Leiter der ver.di-Bundesfachgruppe Maritime Wirtschaft)
- Jutta Diekamp (Betriebsratsvorsitzende Hapag-Lloyd)
- Thomas Mendrzik (Betriebsrat HHLA und Vorsitzender der Hamburger ver.di-Fachgruppe Häfen)
Rückfragen und Anmeldung unter:
maya.schwiegershausen-gueth@verdi.de
ver.di / ITF-Aktionswoche in allen großen deutschen Seehäfen
- 3.September 2018Die Aktionswoche „Baltic Week“ steht in der Tradition einer europaweiten Kam-pagne gegen Sozialdumping an Bord von sogenannten „Billigflaggen“-Schiffen. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) organisiert in dieser Zeit ge-meinsam mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Aktionen zum Schutz und zur Verbesserung von Lohn- und Arbeitsbedingungen der Seeleute an Bord von Seeschiffen. Die Aktionswoche findet vom 3. bis zum 7. September 2018 in Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Bremen, Lübeck, Wismar und Rostock statt. Traditionell werden im Rahmen der Baltic Week Schiffsinspektionen ehrenamtlich von Seeleuten und Hafenbeschäftigten gemeinsam durchgeführt. In diesem Jahr werden die Aktionen zusätzlich auch von einigen Bundestagsabge-ordneten begleitet.
Die Billigflaggenflaggenkampagne wurde 1948 durch die ITF ins Leben gerufen. Seitdem erstreiten Hafenarbeiter gemeinsam mit Seeleuten ITF-konforme Tarif-verträge auf Seeschiffen.
„Es ist bedauerlich, dass es auch nach 70 Jahren harter Kampagnenarbeit immer noch deutsche und internationale Reeder gibt, die sich auf Kosten von Sozialstan-dards und Lohnbedingungen der Seeleute Wettbewerbsvorteile verschaffen, zum Beispiel über Billigflaggen wie Liberia und Malta“, kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Mit dem Abschluss von ITF-konformen Tarifverträgen trage ver.di aktiv dazu bei, die Arbeitsbedingungen auf Seeschiffen unter deutscher Eigentümerschaft zu verbessern. Grundlegend hier-für sei die Billigflaggenkampagne.
Die seit 70 Jahren gelebte internationale Solidarität sei einzigartig in der Arbeits-welt. Hierdurch sei beispielsweise erreicht worden, dass das für Hafenarbeiterin-nen und Hafenarbeiter so wichtige Thema Laschen in einigen Landesparlamenten endlich auf der Tagesordnung stehe. Eine entsprechende Anpassung der Ha-fenverordnungen sei zwingend notwendig. In Zeiten von Automatisierung und Digi-talisierung werde sich ver.di für einen Ausbau der bisherigen Aktivitäten und eine Vernetzung auch auf andere Branchen entlang der Lieferkette einsetzen.
ver.di hat im Mai 2018 die Kampagne #DigitalMussSozial gestartet. Noch in die-sem Jahr soll es zum Abschluss des ersten “Tarifvertrages Zukunft” kommen, der den Umgang und die Folgen der fortschreitenden Automatisierung für die Be-schäftigten in der Hafenwirtschaft sozial und mitbestimmt angeht.
Rückfragen unter:
maya.schwiegershausen-gueth@verdi.de, phone: 030 6956 2621
ITF Aktionswoche erfolgreich abgeschlossen. Feederschiffe mit deutlicher Verspätung
- 9.September 2016Die Internationale Transportarbeiter Föderation ITF zieht eine positive Bilanz der „Baltic Week“ 2016. „In dieser Woche haben wir 42 Schiffe kontrolliert und geprüft, wie Lebens- und Arbeitsbedingungen der See-leute sind“, berichtet der Leiter der ITF-Billigflaggenkampagne in Deutschland, Klaus Schroeter. „Natürlich waren dies nur Stichproben bei den vielen Schiffsanläufen in den deutschen Seehäfen. Aber durch die Mit-arbeiter der ITF werden das ganze Jahr über die Bedingungen auf Schiffen in deutschen Häfen kontrolliert.“
Der Schwerpunkt lag auf der Kontrolle der Containerbe- und Entladung (=Laschen) auf sogenannten Fee-derschiffen. Dies sind kleinere Schiffe, die Container in die Seehäfen z.B. im Ostseeraum bringen, die nicht durch die großen Containerfrachter angelaufen werden. „Alle Schiffe, die wir kontrolliert haben, haben Tarif-verträge mit der ITF, die das Laschen durch die Seeleute ganz klar verbieten. Dies ist vereinbart, um die Sicherheit der Ladungsarbeiten zu erhöhen, ausgebildete Fachleute diese Arbeit machen zu lassen und auch um die Seeleute nicht zusätzlich durch diese Arbeiten zu belasten“, erläutert Schroeter. „Leider ist das Kontrollergebnis zum Teil bestürzend gewesen“, stellte der ITF Vertreter weiter dar. Bei insgesamt vier Schif-fen wurde aus Sicherheitsgründen die Beladung eingestellt, so dass sie erst nach mehrstündigen Ver-spätungen in den folgenden Hafen anlaufen konnten.
„Wir haben mit Unifeeder, dem Charterer der Schiffe versucht, über die Situation zu sprechen und eine Lö-sung herbei zu führen, dies wurde rundheraus abgelehnt“, berichtet Klaus Schroeter über ein Telefonat mit der Transportfirma und kündigt an, dass dieses Thema auch in der Zukunft eine wesentliche Rolle bei den Planungen der ITF haben wird. „Wir werden genau beobachten, ob der Charterer aus den Verspätungen gelernt hat, und für die Lascharbeiten qualifizierte Laschgangs bestellt. Wenn nicht, werden wir dafür sorgen, dass die bestehenden Schutzvorschriften mit Hilfe der Hafenarbeiter eingehalten werden.“
„Neben dem Thema Laschen konnten Heuerzahlungen von rund 13.000 Dollar unmittelbar geltend gemacht werden“, berichtet der ITF Vertreter weiter. „Ein nachhaltiger Erfolg ist der Abschluss eines Tarifvertrages für ein Schiff in Bremerhaven. Dort ist die monatliche Zahlung von 189.000 Dollar an die Seeleute tarifvertraglich abgesichert worden.“
In bleibender Erinnerung bleibt der Besuch auf dem 13 TEU Containerriesen „Hanjin Europe“ gemeinsam mit der Hamburger DGB Vorsitzenden Katja Karger.
Als Folge der Überkapazitäten, der damit einhergehenden niedrigen Frachtraten und der stattfindenden Marktkonsolidierung hat die Reederei in der letzten Woche einen Insolvenzantrag gestellt. „Auf dem Schiff arbeiten 23 Seeleute. Wir haben ihnen unsere kurzfristige Hilfe angeboten, um ihnen bei Bedarf konkret zur Seite zu stellen. Da ITF weltweit bekannt ist, waren die Seeleute froh, dieses Angebot zu erhalten“, erläuterte Schroeter.
„Besonders beeindruckt hat mich das Vertrauen, dass die Seeleute ihrer Gewerkschaft ITF entgegen bringen. Unsere Unterstützung und Solidarität hat sie etwas beruhigt in dieser unklaren Situation. Die Gespräche waren sehr positiv und konkret, das hätte ich so nicht erwartet“, resümierte die DGB Vorsitzende den Besuch.“
„Unser Ziel war, die Situation der Arbeitenden im dunklen Schiffsbauch zu verbessern, das ist uns sicher gelungen“, stellte ITF Vertreter Schroeter fest und resümiert: „Wir werden bis zur nächsten Baltic Week ge-meinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen in den anderen Häfen Europas Aktivitäten starten, um das Laschen durch die Seeleute zu verhindern, die Planungen dafür laufen nach den Erfahrungen dieser Woche an.“
Für Rückfragen:
Klaus Schroeter, Leiter ITF-Billigflaggenkampagne und Vertragsbüro Deutschland, 0170 3304592
ITF-Aktionswoche mit positiver Zwischenbilanz
- 8.September 2016Zum Mitte der ITF-Aktionswoche erklärt der Leiter des deutschen ITF-Büros Klaus Schroeter: „Unser Ziel ist die Kontrolle der Bezahlungs- und Arbeitsbedingungen der Seeleute an Bord sowie die Einhaltung unserer Tarifverträge für die Schifffahrt.“ Es gelang, in Rostock und Stralsund auf drei Schiffen die Überstundenvergütung und Bonuszahlung für Köche geltend zu machen. Für ein Schiff in griechischer Eigentümerschaft ohne Tarifvertrag konnten Tarifverhandlungen eingeleitet werden. In Bremerhaven konnte erreicht werden, dass zu niedrig eingestufte Seeleute die ihnen zustehenden Heuernachzahlungen erhielten, sowie dass ein weiteres Schiff einen ITF-Vertrag abschließt. Dies bedeutet sichere Heuern für die Seeleute in Höhe von rund 20.000 USD monatlich. Weiter wurde hier, wie auch in Hamburg, besonders kontrolliert, ob das Laschen der Container von der Schiffsbesatzung ausgeführt wurde.
Als Laschen gilt die Befestigung der gestapelten Container auf Seeschiffen. Die ITF-Tarifverträge beinhalten, dass diese Arbeit ausschließlich von den dazu ausgebildeten Hafenarbeitern gemacht werden darf. „Trotz eindeutiger Regelungen in unseren Verträgen haben wir festgestellt, dass zahlreiche Reedereien unsere diese brechen, besonders wenn sie im Auftrag der Firma Unifeeder unterwegs sind. Die Aktionswoche ist ein erster Auftakt zu stetigen Kontrollen der Einhaltung der Verträge“, macht Schroeter deutlich. „Wer Seeleute laschen lässt, verhält sich genauso, wie derjenige der mit 70 km/h durch die Fußgängerzone fährt. Die Gefährdung für Seeleute und Hafenarbeiter ist so groß, dass eine solche Praxis nicht akzeptabel ist.“
Auch in den folgenden Tagen wird ein Schwerpunkt der ITF-Aktionswoche auf diesen Kontrollen liegen.
Die ITF Aktionswoche 2016 hat begonnen
- 5.September 2016Die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) führt vom 05. bis zum 09. September die 29. Baltic Week durch. Ziel ist die Kontrolle der Arbeitsbedingungen auf Schiffen in den deutschen Nord – und Ostsee-häfen.
Die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) führt vom 05. bis zum 09. September die 29. Baltic Week durch. Ziel ist die Kontrolle der Arbeitsbedingungen auf Schiffen in den deutschen Nord – und Ostsee-häfen.
Die Schifffahrt hat nach wie vor eine außerordentliche Bedeutung für die deutschen Exporte, weltweit wer-den rund 90 Prozent von ihnen über See transportiert. Deshalb wird in Deutschland das Hauptaugenmerk auf die Handelsschifffahrt gelegt. Auch viele deutsche Reedereien fahren mittlerweile unter Billigflagge.
Die Arbeits- und Entgeltbedingungen der aus aller Welt kommenden Seeleute werden von der ITF mit rund 11.000 Tarifverträgen weltweit geregelt. Die deutsche ITF-Mitgliedsgewerkschaft ver.di hat mehr als 1.900 Tarifverträge mit deutschen Reedern abgeschlossen, die Schiffe unter Billigflagge fahren.
Während der Aktionswoche werden Trupps der ITF diverse Schiffe in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Ros-tock und Wismar auf die Einhaltung der Tarifverträge an Bord kontrollieren. Die ITF- Billigflaggenkampagen wird von gewerkschaftlich organisierten Hafenarbeitern und Seeleuten durchgeführt und ist eine weltweit einmalige gewerkschaftliche Aktion. Die Kampagne wurde 1948 ins Leben gerufen, um die elenden Bedin-gungen der Seefahrer zu verbessern.
Die Erfolge der Kampagne sind deutlich. Durch die ITF-Tarifverträge, deren Kontrollen und die durchgesetz-ten gesetzlichen Regelungen konnten die Bedingungen für die Seeleute immer wieder verbessert werden.
„Gerade im letzten Monat konnten auf einem Schiff Heuern Höhe von 278.201 $ für die Seeleute erstritten werden“, sagt der Leiter der ITF Billigflaggenkampagne in Deutschland, Klaus Schroeter. „Durch die weltwei-ten Verträge der ITF haben sich die Bedingungen verbessert, aber es gibt noch viel zu tun! In der Aktionswo-che werden wir dafür sorgen, dass diejenigen, die von der Globalisierung zuerst betroffen waren, auch im Dunkel der Schiffsbäuche wahrgenommen werden.“
Für Rückfragen:
Klaus Schroeter, ver.di Bundesfachgruppe Schifffahrt, 0170 3304592
Gegen Sozialdumping in der Seefahrt – ITF-Aktionswoche sichert Lohn für Seeleute
- 9.Juni 2015Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zieht eine außerordentlich positive Bilanz der diesjährigen ITF-Woche. Erneut beteiligten sich alle mari-timen Gewerkschaften der Ostseeanrainerstaaten an der ITF-Woche. Die Trupps der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) aus Hafenarbeitern, Seeleuten und ITF-Inspektoren kontrollierten in den vergangenen Tagen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Seeleute auf Schiffen unter Billigflaggen.
Insgesamt sind mehr als 50 Schiffe in Bremen, Bremerhaven, Hamburg, Kiel, Lübeck, Wismar und Rostock kontrolliert worden. Dabei wurden besonders 10 gravierende Verstöße bei der Heuerzahlung auf einem Kreuzfahrtschiff fest-gestellt, für Seeleute konnten dort Auszahlungen von 850.392,42 Euro durch die Gewerkschafter erreicht werden. Auf verschiedenen anderen Schiffen konnten weitere Heuerforderungen für die Seeleute gesichert und ausgezahlt werden.
In Bremerhaven wurde das Containerschiff „John Rickmers“ durch die ITF boykottiert. Die rechtlichen Schritte des Arbeitgebers gegen die Kampfmaß-nahmen der Gewerkschaft wurden vom Gericht zurückgewiesen. So konnte auch für dieses Schiff die Anwendung eines Tarifvertrages für die Crew er- reicht werden. Zwei weitere Schiffe des Unternehmens erhalten nach dieser Auseinandersetzung einen Tarifvertrag.
Die bei weiteren Überprüfungen der Heuerzahlungen aufgedeckten Unregelmäßigkeiten für die Schiffsbesatzungen wurden eingefordert und ausgezahlt. „Das Ergebnis der Kontrollen zeigt, wie notwendig die ITF-Überprüfungen weiterhin sind“, sagte Klaus Schroeter, Leiter der Billigflaggenkampagne und ver.di-Bundesfachgruppenleiter Schifffahrt. „Die Wirkung der Aktionswoche beginnt deutlich vorher, einige Reedereien haben kurz vor Beginn der ITF-Woche Verträge für ihre Schiffe mit der ITF abgeschlossen, um einem eventuellen Boykott durch die Hafenarbeiter in einem deutschen Hafen aus dem Weg zu gehen“, erläuterte Schroeter weiter.
Hafenarbeiter und Seefahrer setzten sich in den ITF-Wochen in ihrer Freizeit gemeinsam für die Billigflaggenkampagne der ITF ein. „Dieses Engagement stellt die Einzigartigkeit der Kampagne dar. Eine Beschäftigtengruppe kämpft für eine andere, Hafenarbeiter für Seefahrer. Das ist gelebte gewerkschaftliche Solidarität“, betonte Schroeter. Internationale Zusammenarbeit sei ein Schlüssel zum Erfolg. Die ITF-Woche sei auch deshalb so erfolgreich, weil in allen Ostseehäfen zeitgleich die verstärkten Kontrollen stattfinden. Seit Beginn 40 der ITF-Wochen gibt es einen Austausch unter den Gewerkschaften der Ostseeanrainer. „In diesem Jahr waren Kollegen aus Estland zu Gast und haben uns unterstützt. ver.di-Kollegen aus den Häfen und aus der Schifffahrt haben sich im Gegenzug an der ITF Woche dort beteiligt“, so Schroeter.
Für Rückfragen: Klaus Schroeter, ITF Berlin, 0170-33 04 592
Weitere Informationen unter: www.billigflaggenkampagne.de
ITF-Aktionswoche 01. bis 05. September 2014
- 9.Juni 2015Die Internationale Transportarbeiter Föderation (ITF) führt die 28. Baltic Week durch. Ziel ist die Kontrol-le der Arbeitsbedingungen auf den Schiffen.
Für die Arbeitsbedingungen der Seeleute schließt die weltweit agierende ITF über 11.000 Tarifverträge. Die deutsche ITF-Mitgliedsgewerkschaft ver.di hat mehr als 2.100 Tarifverträge mit deutschen Reedern abgeschlossen. Diese regeln neben den Arbeitsbedingungen auch die Bezahlung der aus aller Welt kommenden Seefahrer. Während der Aktionswoche werden Trupps der ITF Schiffe in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Kiel, Lübeck, Rostock, Wismar und Stralsund kontrollieren.
Das besondere Kennzeichen der Billigflaggenkampagne ist die Zusammenarbeit zwischen Hafenarbei-tern und Seeleuten, die eine effektive Kontrolle der Schiffe ermöglichen. Die Billigflaggenkampagne ist im Jahre 1948 ins Leben gerufen worden, um die elenden Bedingungen der Seefahrer zu verbessern.
Die Erfolge sind deutlich, durch die ITF-Tarifverträge und die durchgesetzten gesetzlichen Regelungen konnten die Bedingungen für die Seeleute verbessert werden.
In Deutschland wird wegen des Exportgeschäfts ein Hauptaugenmerk auf der Handelsschifffahrt liegen.
„Allerdings ist die Kreuzschifffahrt in der Zukunft ein besonderes Ziel, hier gilt die Gedichtzeile von Bertolt Brecht: Die im Dunkeln sieht man nicht“ sagte der maritime Koordinator der ITF in Deutschland, Torben Seebold. „Die in Deutschland besonders beliebten Schiffe fahren alle unter Billigflagge, die Seeleute bezahlen die immer preiswerteren Kreuzfahrten.“
Ansprechpartner: Torben Seebold, ver.di, 0170 8537395
Die ITF Woche - Baltic Week - 2013 war ein Erfolg
- 13.März 2013In diesem Jahr beteiligten sich wieder alle maritimen Gewerkschaften der Ostseeanrainerstaaten an der ITF Woche 2013. Die Trupps der ITF aus Hafenarbeitern, Seeleuten und ITF Inspektoren kontrollierten die Arbeits- und Lebensbedingungen der Seeleute auf Schiffen unter Billigflaggen.
Insgesamt sind über 50 Schiffe in Bremen, Bremerhaven, Wilhelms-hafen, Hamburg und in den Ostseehäfen kontrolliert worden.
Die bei den Überprüfungen der Heuerzahlungen aufgedeckten Unre-gelmäßigkeiten für die Schiffsbesatzungen wurden eingefordert und ausgezahlt.
„Das Ergebnis der Kontrollen zeigt, wie notwendig die Kontrollen wei-terhin sind“, sagt Bernd Losch, Leiter der Billigflaggenkampagne.
In mehreren Fällen wurde auch eine „Notice of Warning“ ausgespro-chen, die Vorstufe zu einem Boykott. Einige Reedereien hatten noch kurz vor Beginn der ITF Woche Verträge für ihre Schiffe mit der ITF abgeschlossen, um einem eventuellen Boykott durch die Hafenarbeiter in einem deutschen Hafen aus dem Weg zu gehen.
Im Rahmen der ITF Woche hat die ITF Deutschland auch die Schiffe Maersk Valetta, Vigo und Vancouver in Wilhelmshaven an die Kette legen lassen. Die Besatzungen der drei Schiffe haben Heuerforderun-gen von über 350.000 USD.
Hafenarbeiter und Seefahrer setzten sich in den ITF Wochen in ihrer Freizeit gemeinsam für die Billigflaggenkampagne der ITF ein.
„Dieses Engagement stellt die Einzigartigkeit der Kampagne dar. Eine Beschäftigtengruppe kämpft für eine andere, Hafenarbeiter für See-fahrer! Das ist gelebte gewerkschaftliche Solidarität“, so Bernd Losch.
Internationale Zusammenarbeit ist ein Schlüssel zum Erfolg. Die ITF Woche ist auch deshalb so erfolgreich, weil in allen Ostseehäfen zeit-gleich die verstärkten Kontrollen stattfinden. Der Austausch von Infor-mationen wird gebündelt und direkt über die Trupps weitergeleitet. Eine weitere Besonderheit ist der internationale Austausch von Ge-werkschaftsmitgliedern.
Seit Beginn der ITF Wochen findet dieser Austausch unter den betei-ligten Gewerkschaften statt. Dazu Bernd Losch: „ In den vergangenen Jahren waren Kolleginnen und Kollegen aus Litauen und Russland bei uns zu Gast und haben uns unterstützt. 2013 hatten wir Gäste und Unterstützung aus den Niederlanden und Polen. ver.di Kollegen aus den Häfen und aus der Schifffahrt haben sich an der ITF Woche in Polen beteiligt.“